Veröffentlichungen und wissenschaftliche Arbeiten
DeGruyter, Spiritual Care · 31. Mai 2021
(kostenpflichtiger Artikel)
Der Diskurs zu Spiritual Care findet traditionell häufig über die Bezugsdisziplinen Theologie und Religionswissenschaften, Seelsorge, Psychologie und Soziale Arbeit statt. In einer modernen säkularisierten Welt stellt sich die Frage, ob oder wie Spiritual Care Menschen betrifft, die keinen oder zumindest keinen bewussten Bezug zu Spiritualität und Religion haben. Inwiefern könnten z. B. philosophische Elemente eine Rolle in der professionellen Fürsorge spielen und wo verlaufen möglicherweise Grenzen der säkularen Hilfe? Der Artikel beschreibt eine Art der säkularen, philosophisch fundierten Begleitung in Anlehnung an die Existenzielle Psychotherapie Irvin D. Yaloms. Ihr wird der theologisch-philosophische Ansatz Paul O.J. Tillichs gegenübergestellt.
The discourse on spiritual care traditionally often takes place via the reference disciplines theology and religious studies, pastoral care, psychology, and social work. In a modern secular environment, the question arises whether or how spiritual care affects people who have no or at least no conscious reference to spirituality and religion. To what extent could e. g. philosophical elements play a role in professional care and what are the limitations of secular counselling? The article describes a way of secular, philosophically founded support based on the existential psychotherapy of Irvin D. Yalom. In addition, the theological-philosophical approach of Paul O.J. Tillichs is presented.
Psychiatrie Verlag Köln, Open Access · 4. Juli 2020
Anregung für meine Masterarbeit war die Aussage des Philosophen und Theologen Paul Tillich (1886 – 1965): „Die pathologische Angst ist, wenn sie als solche erkannt ist, Gegenstand ärztlicher Hilfe; die existenzielle Angst ist Gegenstand priesterlicher Hilfe“ (Tillich 2015, S. 61). Es wird untersucht, ob und wenn ja, wie existenzielle Psychotherapie eine säkulare Alternative zur religiösen Hilfe bieten kann.
Hierzu habe ich die existenzielle Psychotherapie von Irvin Yalom der Logotherapie von Viktor Frankl sowie dem theologisch- priesterlichen Ansatz von Paul Tillich gegenübergestellt, um dessen These zu falsifizieren, bzw. zu verifizieren. Forschungsmethode ist ein hermeneutischer Zugang.
Einen eher religionspädagogischen Zugang bildet die Arbeit zum Thema Religiöse Sozialisation und Religiöse Entwicklung ab. Hier wird am Beispiel der Forschung des Religionspädagogen James W. Fowler eine mögliche Strukturierung spirituellen Wachstums vorgenommen.
Fowler legt seine Theorie zur Glaubensentwicklung 1981 vor. Ähnlich wie Kohlberg, Piaget und Erikson dies für die Entwicklung des moralischen Urteis und der Logik taten, identifizierte Fowler sechs Entwicklungsstufen. Dabei geht es ihm ausdrücklich nicht um eine Weiterentwicklung im Sinne fortschreitender
Aufwärtsbewegung oder Selbstverbesserung, sondern um eine modellhafte Verortung.
Das Rehabilitationsrecht gilt als eines der komplexesten Themen innerhalb der Sozialgesetzgebung. Mit der Novellierung des SGB IX, welche vom 01.01. bis zum 01.01.2023 schrittweise eingeführt wird, versprachen sich die Betroffenen weitere Verbesserungen und Vereinfachungen. Für den Bereich der schizophrenen Erkrankungen, in deren Beurteilung, Klassifikation und Behandlungsempfehlung selbst Fachleute voneinander abweichen, ist dies besonders begrüßenswert.
Mit hohem Engagement und zahlreichen Modellprojekten wird versucht, die Behandlung weiter zu optimieren. Hierzu zählen die in vielen Städten stattfindenden Psychoseseminare für Fachleute, Betroffene und Angehörige sowie Selbsthilfegruppen. Die Peer-Arbeit, also die Begleitung psychoserkrankter Menschen durch bereits länger erkrankte, jedoch mit ihrer Erkrankung bereits erfahrener und stabilisierter Menschen nimmt einen wichtigen Raum ein. Stadtprojekte wie das „Berliner Weglaufhaus“ oder auch „Die Nachtschwärmer“ in Bremen nutzen die Expertise Betroffener und bieten niedrigschwellige Angebote für psychisch Kranke. Die Soteria-Angebote, die ursprünglich in den USA im Rahmen der Antipsychiatrie-Bewegung entstanden und ihren Schwerpunkt in der Milieutherapie sehen, gelten längst als etabliert und der steigende Einsatz Psychiatrie-Erfahrener in Kliniken und in der sozialen und beruflichen Rehabilitation (Stichwort „Ex-In“) zeigt einen weiteren Trend im Umgang mit psychischen Krankheiten. Über Recovery und Empowerment soll die durch das eigene Krankheitserleben gewonnene Expertise an andere Betroffene weitergegeben werden.
Bei der Komplexität der Erkrankung und der notwendigen Individualität der Behandlungspfade sowie bei der Auswahl des jeweils zuständigen Kostenträgers ist es für Betroffene und Angehörige jedoch nach wie vor schwer, ihren Weg im Versorgungssystem zu finden.
Für die Evangelische Hochschule Tabor in Marburg habe ich als Gutachterin eine Bachelorarbeit zum Thema “Religiöser Missbrauch – ein Thema für die Soziale Arbeit?” begleitet. Die Arbeit entstand im Studiengang “B.A. Praktische Theologie und Soziale Arbeit”.
Morticia Morié ist darin der Frage nachgegangen, woran Betroffene religiösen Missbrauch erkennen können und wie im Rahmen Sozialer Arbeit Unterstützung gelingen kann. Auf der Grundlage Ihrer Arbeit hat sie einen Fragebogen entwickelt, welcher der Sensibilisierung und Entwicklung der Sprachfähigkeit Betroffener dient.
Wer Menschen beraten will, muss sich über sein eigenes Bild des Menschen und der Welt bewusst sein, nicht zuletzt um andere Wirklichkeitsdeutungen erkennen und auf sie Bezug nehmen zu können. In Anlehnung an ein humanistisches Menschenbild liegt meiner Beratung ein ganzheitliches Verständnis des Menschen zugrunde.
Jeder Mensch hat unabhängig von seinem Alter, Aussehen, Orientierung, Fähigkeiten usw. die gleiche Würde. Zu seinem unverbrüchlichen Lebensrecht gehört es, seine Ressourcen zu entwickeln, Selbst zu werden und sowohl Individuum als auch Teilhabender und MitgestalterIn an einem größeren Ganzen zu sein.
Sich einer völlig fremden Person zur Beratung anzuvertrauen erfordert Mut. Ich bin immer wieder berührt davon, wieviel Vertrauen mir meine Kunden entgegenbringen. Um es Ihnen ein bisschen einfacher zu machen, versuche ich so transparent wie möglich zu sein und auch immer wieder Beispiele möglicher Zusammenarbeit hier auf der Seite vorzustellen.
Zusätzlich zu den Beispielen zu Burnout-Prophylaxe und Spiritual Care gibt es eine Übersicht verschiedener Beratungsformate. Natürlich ist jede Beratung so verschieden wie wir Menschen sind. Doch sicher gewinnen Sie einen ersten Eindruck.